Zugegeben gibt es in der Regel in Israel kaum Frosttage. Dennoch wird es knackig frisch, vor allem auch mal im Haus. Die Bauart der Häuser der meisten Häuser ist für heiße und trockne Sommertage ausgelegt. Kein Wunder, haben wir bis zu neun Monate im Jahr Sonnenschein und von Mai bis Oktober keinen Regen.
Im Winter sieht es dann halt anders aus. Es kann tagelang regnen ohne Pause und die Temperaturen fallen in unserer Region auch mal unter 6 Grad Celsius.
Ohne Isolierung und nur mit Klimageräten ist es auch im Haus knackig frisch. Dass wir dann mal am PC mit Handschuhen oder Jacke sitzen, ist nichts Außergewöhnliches.
Für mich, Benjamin, war das schon eine Umgewöhnung, denn aus Deutschland kannte ich das nicht. Vor allem die nasskalte Luft über Wochen stellte sich genauso unangenehm heraus, wie 10 Grad Minus über einen längeren Zeitraum.
Dennoch ist der Winter überschaubar. Hat man den Dezember gut überstanden, ist das Gröbste bereits durch. Man stelle sich vor, dass man teilweise im November noch im Mittelmeer oder See Genezareth schwimmen kann. Keine üble Sache, oder? Mit dem Winter und der Regenzeit erwacht auch die Natur. War zuvor alles durch den trocknen Sommer und Herbst verbrannt und regelrecht verzehrt worden, sprießen nun an allen Ecken und Enden grüne Keimlinge aus dem Boden. Gräser und Blumen erwachen aus dem Tiefschlaf, die Natur Israels strahlt in einem saftigen Grün. Wenn wir dann Fotos in die Heimat schicken, reagieren die meisten überrascht: „Warum ist es so grün bei euch? Ich dachte, ihr lebt in Israel!“
Für uns beginnt dann die Zeit, die Natur zu genießen und möglichst viel Zeit in Wäldern, auf Bergen, durch Felder und Wiesen zu gehen. Dann erfreuen wir uns am schneebedeckten Hermon in der Ferne.